Hitzefalle Auto

Lassen Sie Ihren Hund nicht zurück!

Nach dem Tag am See noch schnell ein paar Einkäufe erledigen, während der Vierbeiner im Auto wartet? Klingt praktisch – kann aber zur tödlichen Gefahr werden! Das gilt zumindest bei sommerlicher Hitze. Jährlich kommt es deshalb zu mehreren Todesfällen.

Wenn von extremen Temperaturen die Rede ist, dann haben viele Gradzahlen jenseits der 30 im Kopf. Allerdings können schon 20 °C genügen, um für einen Hund zum Risiko zu werden. Denn ein Auto hat eine immense Hitzentwicklung und ab einer Innentemperatur von 40 °C wird es gefährlich: Parkt beispielsweise ein grauer PKW in der Sonne, so ist er innerhalb einer Stunde bei einer Innentemperatur von 46 °C - und das bei "nur" 20 °C draußen. Bei Außentemperaturen von 26 °C genügen schon 30 Minuten, bei 34 °C sind es gerade mal 10.

Wie kann ich meinem Hund im Sommer helfen?

Wer nun denkt, die Lösung bestünde darin, einfach im Schatten zu parken, der täuscht sich. Natürlich ist das im Zweifel die bessere Variante gegenüber einer Stelle mit direkter Sonneneinstrahlung, aber auch dort kann das Auto zur Hitzefalle werden – zumal häufig nicht bedacht wird, dass die Sonne wandert. Was kann man also abseits des Schattenparkplatzes tun, wenn sich die Mitnahme von Bello im PKW nicht umgehen lässt?

Tipps zur Hitzebekämpfung

• Fenster möglichst weit öffnen (Aber bedenken Sie Vorkehrungen gegen das Ausbruchsrisiko!)
• Fensterscheiben abdunkeln
• Feuchte Tücher in die Autofenster hängen
• Eine Kühlmatte anbieten
• Ständig kühles Wasser bereitstellen
• In Tücher eingewickelte Kühlakkus bereitlegen (Achtung: Keinen direkten Kontakt zwischen Kühlpad und Hundekörper)
• Selbstgemachtes Hunde-Eis als kleine Erfrischung vorbereiten

Grundsätzlich gilt es aber zu bedenken, dass sich der Verkehr stauen oder ein Auto einen technischen Defekt haben kann. Auch für vermeintlich kurze Autofahrten sollte also entsprechend vorgesorgt werden. Wenn nicht absehbar ist, wie lange der Hund (alleine) im Auto bleiben muss, dann sollte gründlich abgewogen werden, ob es besser ist, wenn er in seinem Hundebett daheim bleibt.

Warum ist Hitze für einen Hund so gefährlich?

Mensch und Tier leiden unter großer Hitze – aber was für Menschen eventuell etwas unangenehm ist, kann für den Hund gefährlich werden. Denn während wir schwitzen können, sind die Möglichkeiten eines Hundes sehr begrenzt. Lediglich über seine Pfoten und durch das Hecheln hat er die Chance, seine Temperatur zu regulieren. Aber gerade bei alten und kranken Hunden oder jenen mit dickem Fell oder Übergewicht reicht das nicht aus, um Raumtemperaturen jenseits der 30 °C-Grenze standzuhalten.

Und wenn ich einen im heißen Auto eingesperrten Hund finde?

Sollten Sie in einem parkenden PKW einen Vierbeiner finden, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Beobachten Sie den Hund genau: Hechelt er stark und wirkt, als ob er in Kürze einen Hitzschlag erleidet? Dann ist Ihr Handeln gefragt!

• Halten Sie Ausschau nach Zeugen, die bestätigen, dass es dem Hund wirklich schlecht geht.
• Versuchen Sie, den Tierhalter ausfindig zu machen. Auf einem Supermarktparkplatz ist es z. B. einen Versuch wert, über das Kennzeichen den Besitzer im Laden ausrufen zu lassen.
• Verständigen Sie die Polizei.
• Falls Sie der Meinung sind, dass nur eine sofortige Befreiung das Tier retten kann und sich entschließen, die Autoscheibe einzuschlagen, dann wählen Sie eine, die nicht zu dicht an dem Hund ist, um ein Verletzungsrisiko zu umgehen. Wenn die Notsituation nicht nachgewiesen werden kann, handelt es sich rechtlich dabei – trotz der Umstände – um Sachbeschädigung und, falls Sie den Hund mitnehmen, zudem um Diebstahl. Auch wenn Sie im Sinne des Vierbeiners handeln, kann ein Gerichtsverfahren die Folge sein. Daher empfiehlt es sich, die Situation zu dokumentieren und Beweise und Zeugen zu sammeln.

Als Hundehalter sollte Wasser im Sommer ohnehin immer im Rucksack dabei sein. Damit können Sie zumindest kurze Standzeiten im Auto, etwa bei Staus, überbrücken.

Woran erkenne ich einen Hitzschlag beim Hund?
Was ist zu tun?

Ein Hitzschlag bedeutet für einen Hund Lebensgefahr. Es ist deshalb umso wichtiger, die Anzeichen zuverlässig zu erkennen – und schnell zu handeln. Wenn ein Vierbeiner im Auto stark hechelt, erbricht, offensichtlich Durchfall hat, apathisch wirkt, herumtaumelt oder krampft, dann sind das klare Alarmsignale. Bei dunkler Zunge und glasigem Blick ist es möglich, dass er bereits einen Hitzschlag erlitten hat, seine Körpertemperatur bereits über 40 °C beträgt und er um sein Leben kämpft. Wie sieht die Erste Hilfe aus? Der Vierbeiner sollte umgehend in den Schatten gebracht werden und sein Körper mit lauwarmem oder leicht kühlem Wasser befeuchtet werden. Das verschafft Abkühlung. Bieten Sie ihm Wasser zum Trinken an, aber achten Sie auch hier darauf, dass es nicht zu kalt ist. Das täte dem Kreislauf nicht gut. Bringen Sie den Hund umgehend zum Tierarzt, auch wenn der Eindruck entsteht, dass es ihm nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen schon wieder besser geht.

Winterzeit: Auch große Kälte birgt Gefahren

Zu warm wird es einem Hund sicher nicht, wenn er im Winter allein im Auto warten muss. Aber PKWs kühlen auch sehr schnell aus, wenn draußen Minusgrade herrschen. Deshalb ist es auch dann zu vermeiden, den Vierbeiner dort zurückzulassen. Wenn das nicht möglich ist, dann helfen eine warme Kuscheldecke, ein Hundemantel, eine Wärmflaschen oder unsere Heizmatte fürs Auto. Wartet zuhause dann noch die Wärmeplatte, wird ihrer Fellnase schnell wieder warm ums Herz!